Zur Sanierung der seit dem Zweiten Weltkrieg bestehenden und immer nur teilsanierten Westmauer ist eine umfangreiche Kampfmittelsondierung und Räumung der zu überplanten Bereiche vorgesehen. Es handelt sich um das westliche Wellensturzbecken des Südhafens mit zugehöriger Versorgungsstraße auf der Landseite auf 27498 Helgoland, welches infolge von starker Verwitterung saniert werden muss. Ziel der Maßnahme ist die vollständige Untersuchung des gesamten Beckens auf vergrabene Munition und Bombenblindgänger.

Eine Kampfmittelfreiheit der oberen 3 m wird durch einen lagenweisen Bodenabtrag und anschließender Separation mittels MineBuster unter visueller Kontrolle von fachtechnisch ausgebildetem Personal erreicht. Anschließend wird das entnommene Material aufbereitet, wieder verfüllt und verdichtet.

Nach der Wiederverfüllung folgt die Bohrlochsondierung mittels TriaX und 4REM. Ziel ist die Freigabe des kompletten Wellensturzbeckens.

Neben den üblichen Herausforderungen in der Kampfmittelbergung muss aufgrund der exponierten Lage Helgolands mitten in der Nordsee ständig mit extremen Wetterumschwüngen gerechnet werden. In solchen Fällen muss die Schutzfunktion der Westmauer gegen Sturmfluten in kürzester Zeit wiederhergestellt werden.

Um diesen speziellen Anforderungen gerecht zu werden, war es erforderlich, das bestehende Becken sukzessive abzubrechen und nach erfolgter Kampfmittelsondierung wieder provisorisch herzustellen.

Zusätzlich wurde ein provisorischer Deich errichtet, welcher der hohen Anforderung unter dem Einfluss der westlichen Ausrichtung zur Nordsee gerecht werden musste.

Weitere Leistungen:
– Einsatz einer Betonfräse für einen erschütterungsarmen Abbruch
– Herstellung von Beton mit eigener Mischanlage nach Vorgaben der BAW

Bohrlochsondierung

  • Vertikal
  • Trockenbohrung
  • Elektromagne tik/4REM
  • Geomagnetik
  • Stck Bohrungen: 3.968
  • Sondiertiefe: 6m
  • Lfm Sondierbohrunen: 23.808 m
  • Lfm Verpressen: 23.808m

Volumenberäumung

  • Mine Buster
  • m3 Bodenbewegung: 18.105 m³
  • m² bearbeitete Fläche: 6.035 m²

Verdachtspunktbergung

  • offen
  • Anzahl VP´s: bisher 15 Stck
  • Tiefe u. GOK: bis 6m
  • Geborgene Munition (kg, t):
    1 x 500 lbs, GB 1 x 1000 lbs US, 2 x 10,5cm,
    4 x 2cm, 1 x INC4, ca 3500kg Bombensplitter

 

Auftraggeber:

Wasser- und Schifffahrtsamt Tönning

Leistungszeitraum:

März 2020 bis Mai 2021

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